Es ist zwar wenig bekannt, aber urologische Erkrankungen können von der Kindheit bis ins hohe Alter auftreten. Somit soll der Urologe ein ständiger Begleiter der Frauen und Männer sein.

 In der Kindheit sind es typische Symptome wie Vorhautverengung (Phimose- bei ungefähr 8% der Jungen vor dem 6. Lebensjahr zu finden), Hodenhochstand (Hoden sind nicht im Hodensack, bei zirka  1 % der Jungen im 1. Lebensjahr) oder der Wasserbruch.

Aber auch fieberhafte Harnwegsinfekte bei jungen Mädchen sind Themen des Kinderurologen. Das betrifft sowohl die Abklärung als auch die Therapie.#

Im jugendlichen Alter ist es die Varicocele, welche bei bis zu 20% der jungen Erwachsenen zu finden sind, in 85% auf der linken Seite. Im jugendlichen Alter und im jungen Erwachsenenalter ist die Untersuchung der Hoden zur rechtzeitigen Entdeckung von bösartigen Veränderungen an diesem Organ wichtig.

Im jungen Erwachsenenalter zeigen sich dann auch Symptome eines zu niedrigen Testosteronspiegels (männliches Sexualhormon, verantwortlich für den Beginn der Pubertät), welche verschiedene genetische Ursachen (z.B. Klinefeltersyndrom) haben kann.

Aber auch männliche Infertilität und das chronische Beckenschmerzsyndrom  treten bei den jungen Männern au . Bei 15% der Paare kommt es nach einem Jahr Kinderwunsch zu keiner Schwangerschaft und bis zu 19% der Männer leiden an dem Beckenschmerzsyndrom.

Mit zunehmenden Alter kommt  es einerseits zu Problemen beim Wasserlassen und das sowohl bei Männern als auch bei Frauen (häufiges Harnlassen untertags und nachts, unwillkürlicher Harnverlust).

Ein typisches Problem älterer Männer ist das Auftreten von Erektionsproblemen. Diese treten mit steigendem Alter zu einem höheren Prozentsatz auf und in Summe sind bis zu 20 % der Männer betroffen. Hier sind es häufig andere Erkrankungen, die hier eine wesentliche Rolle spielen und diese sollten in Zusammenschau mit den einzelnen Fachdisziplinen (Innere Medizin, Neurologie etc.) therapiert werden.

Auch Diagnostik und Therapie von bösartigen Veränderungen der Niere, der ableitenden Harnwege und der männlichen Geschlechtsorgane, welche teilweise auch in jungen Jahren auftreten können, sind die Domäne der Urologie.

Insgesamt ist die Rolle des „Männerarztes“ sehr spannend und herausfordernd. Urologie beschränkt sich nicht alleine auf das Abtasten der Prostata, sondern es ist eine verantwortungsvolle Aufgabe.